Ballaststoffe und deren Wirkung

Hersteller werben oft auf Verpackungen von ihren Lebensmitteln, dass darin wertvolle und gute Ballaststoffe enthalten sind. Doch was sind diese Ballaststoffe genau und wozu sind sie gut? Wo sich doch der Name eher negativ anhört.

Ballaststoffe sind für den Menschen unverdauliche Nahrungsbestandteile. Wegen dem fehlenden Enzym zur Aufspaltung können diese Bestandteile der pflanzlichen Lebensmittel nicht verdaut und verwertet werden. Meist sind es die Teile der Zellwand einer Pflanze, die als Gerüstsubstanz dienen um die wertvollen Inhaltsstoffe in der Zelle der Pflanze zu schützen.
Die Ballaststoffe lassen sich in wasserlösliche und wasserunlösliche Ballaststoffe kategorisieren.
Zu den wasserlöslichen Ballaststoffen zählen z.B. Pektin, Agar oder Carragen und zu den wasserunlöslichen z.B. Zellusose, Hemizellulose oder Lignin. Der negativ behaftete Name kommt übrigens aus den jüngsten Entdeckungszeiten eben dieser Stoffe. Man hielt sie damals noch für unnötig für den Menschlichen Körper. Ballast eben.

Welche Eigenschaften bringen die wasserlöslichen oder wasserunlöslichen Ballaststoffe mit sich?

Die wasserlöslichen Ballaststoffe haben ein hohes Wasserbindungsvermögen und wirken quellend. Das ist gut zu beobachten bei der Zubereitung und Verwendung von Agar um z.B. eine Kuchenglasur vorzubereiten.
Die wasserunlöslichen Ballaststoffe haben im gegenteilig ein geringes Wasserbindungsvermögen, können aber in ihren Gerüsthohlräumen Wasser aufnehmen.
Durch die unterschiedlichen Effekte sollten die Ballaststoffe kombiniert und abwechselnd verzehrt werden. Ganz wichtig ist es ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, da die Ballaststoffe die Flüssigkeit in sich binden. Doch mit einer ausreichenden Wasserzufuhr lässt sich eine negative Flüssigkeitsbilanz vermeiden.

Warum sind Ballaststoffe dennoch gut für den Menschen?

Durch die längere Kautätigkeit um die Zellwände der Pflanze zu zerkleinern wird die Speichelbildung angeregt und dadurch entsteht ein positiver Faktor für unsere Zahngesundheit. Denn der Speichel beinhaltet Bikarbonat und dieser baut die Säuren von den Bakterien im Mundraum ab.
Ein hoher Anteil an Ballaststoffen führt zu einer höheren Sättigung durch die Quell- und Fülleigenschaft der Ballaststoffe. Die aufgenommene Menge vergrößert sich im Magen und wirkt so dem Heißhunger entgegen. Das Sättigungsgefühl tritt früher ein und bleibt länger erhalten. Deshalb sollte auch bei Übergewicht und Gewichtsreduktion auf Ballaststoffreiche Nahrung geachtet werden.
Da die Ballaststoffe zu den Polysacchariden gehören, kann durch den langsamen Abbau zu den Monosacchariden der Blutzuckerspiegel konstant gehalten werden.
Ballaststoffe wirken sich unterstützend auf die Darmbakterien aus. Durch den Abbau von den Darmbakterien einstehen kurzkettige Fettsäuren und diese werden dann als Energiequelle von den Dickdarmzellen genutzt. Es wird der pH-Wert gesenkt um bessere Arbeitsbesinnungen für die Bakterien zu schaffen, denn bei zu hohem pH-Wert können krebserregende Enzyme gebildet werden.
Durch die hohe Absorbierfähigkeit können Fremd- und Giftstoffe besser aus dem Körper ausgeschieden werden. Die Gallenflüssigkeit, die über die Gallenblase an den Darm abgegeben wird und auch Cholesterin werden von den Ballaststoffen gebunden und ausgeschieden. Dies trägt zu einer Senkung des LDL-Spiegels bei.
Außerdem wird die Darmbewegung angeregt und die Entleerung wird beschleunigt. Dies wiederum kann der Entstehung von Darmkrebs entgegenwirken, da die Schadstoffe verdünnt werden und weniger Zeit haben um die Darmwand zu schädigen.

Somit kann es sehr positiv sein Ballaststoffe in seine Ernährung aufzunehmen. Sie sorgen insgesamt für einen für den Körper angenehmeren Verdauungsvorgang von Anfang bis Ende. Und durch die verminderte Belastung kann sogar Krankheiten vorgebeugt werden. Doch Achtung! Wenn man vorher eine eher Ballaststoffarme Ernährung hatte, sollte man die Menge nur langsam erhöhen. Der Darm muss an eine erhöhte und regelmäßige Zufuhr von Ballaststoffen gewöhnt werden.



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